1988 - 1994 British Aerospace und Hondas technische Führung

Nachdem die konservative Regierung Britanniens genug davon hatte, Geld in das angeschlagene Unternehmen zu stecken, wurde ein Käufer für BLMC gesucht. Um nur ja nicht an die Amis zu verkaufen (GM und Ford bewarben sich um die Übernahme) wurde der Konzern kurzerhand an British Aerospace verkauft - zu einem sagenhaft günstigen Preis.

Wenigstens entschied British Aerospace, dass nur ein kompetenter Partner aus dem Automobilbau, die Entwicklung neuer Modelle voran treiben konnte - Honda! Die Japaner kamen mit dem Triumph Acclaim bereits 1981 ins Spiel. Ein Auto, das kompakt, sportlich, technisch modern und vor allem zuverlässig war.

Aus Marketinggründen mutierte der Triumph Acclaim beim nächsten Modellwechsel zum Rover 200- und die Marke Triumph starb.

Rover 100

Eine weitere Anekdote der bewegten Geschichte stellte das Modell "Metro" dar. Heute kaum noch als Rover in Erinnerung, kein Wunder, begann die (letztlich doch!) Erfolgsgeschichte schon 1980 als Austin den Metro von British Leyland ins kalte Leben stieß.

1987, nach vielen Modifikationen und gescheiterten Nachfolgeprojekten, kam Rover zur Ehre, den betagten Metro weiter zu entwickeln. Schließlich wurde der Metro als Rover 100 im Jahr 1990 ins Modellprogramm aufgenommen.

Ausgerüstet mit den K-Motoren, neuen Getrieben, leicht veränderter Karosserie und vor allem einer überzeugenden Gasdruckfederung, überlebte der alte Wagen noch bis 1996!

Bis zum bitteren Ende an der Crash-Test-Wand: die Medien zerrissen, was vom Rover 100 übrig geblieben, endgültig.

Rover 800

Aber erst die Modellgeneration 820, 825, dann 827 und später eine Vitesse, waren Autos, die einen Umschwung bei Rover herbeiführen sollten. Der deutliche positive Einfluss von Honda bescherte moderne Antriebstechnik, bessere Fertigungsqualität und modernes Marketing. Wenn auch Badge-Marketing.

Als Triebwerke wurden Vierventiler der M- und O-Serie verwendet. Der hauseigene, neu entwickelte Motor der K-Serie, zeichnete sich durch Laufruhe und Sparsamkeit aus.

 

Rover 600

Die Nähe zu Honda zeigten die 600er Modelle deutlich, hat doch der Accord die gleiche Plattform und Kubatur der Motoren. Der frühe Einsatz eines Direkteinspritz-Dieselmotor, noch vor Audi, zierte den 620 SDI.

Honda jedoch ließ Rover wenig Gestaltungsmöglichkeit. Um so überzeugender das Ergebnis: nur wenige Blechteile wurden gegenüber dem Honda Accord verändert, und doch entstand ein ganz anderes Charakterauto!

Rover 400

Der Rover 400 war der baugleich Bruder des Honda Concerto. "Roverization" nannte man den Austausch von Typenschildern damals.

Immerhin stellte Rover auch einen recht eigenständigen Kombi unter dem Namen "Tourer" auf die Räder, von dem jedoch kaum einer den Weg nach Österreich fand.

Als lange Zeit schnellster serienmäßig gebauter Rover galt das 220 Turbo Coupé, das ebenso ab 1992 angeboten wurde. 240 km/h Spitze waren eine Verlockung für die GTI-Generation.

Neben dem Sportmodell gab es noch ein viersitziges Cabrio, das die Modellfamilie komplettierte.


Eine zusammenfassende Grafik, wie sich die britische Automobilindustrie bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts verschmolz, finden Sie hier.

 


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